Im Lechgau, aus dem schon seit Jahrhunderten Geigen- und Lautenmacher in die Hauptstädte Europas gewandert sind, wurde

Jörg Trautmann 1961 in Schongau geboren. In der künstlerischen Atmosphäre der väterlichen Holzbildhauerwerkstatt entwickelte er schon früh eine besondere Neigung zur gestalterischen Arbeit, Formgebung und großer handwerklicher Präzision, die in Verbindung mit seiner ausgeprägten Musikalität den Beruf des Geigenbauers gleichsam vorzeichneten.

Bereits in der Schulzeit erlernte er mehrere Instrumente und begann anschließend an der Staatlichen Berufsfachschule für Geigenbau in Mittenwald seine Ausbildung. Nach Abschluss der Lehre arbeitete er über vier Jahre in der renommierten Werkstatt von Peter Benedek, wo er mit vielen wertvollen Streichinstrumenten in Berührung kam und seine Kenntnisse und Fertigkeiten an historischen  Meisterwerken schulen konnte.

Im Frühjahr 1988 legte er die Meisterprüfung in Mittenwald ab und ist seitdem als Geigenbaumeister in München ansässig.

Die von ihm nach historischen Vorbildern gefertigten Instrumente werden von Musikern auch weit über die Grenzen Europas sehr geschätzt.

Neben den Schwerpunkten Bau, Pflege und Restaurierung von Geigen, Bratschen und Celli widmet er sich besonders der Klangverbesserung.

Abgesehen von der handwerklichen Güte eines Instruments ist die klangliche Qualität von größter Bedeutung. Schon früh war Ihm aufgefallen, dass nicht jedes Instrument ein harmonisches Verhältnis zu seinem Spieler zulässt. Gerade diesen Bezug in den Vordergrund zu stellen und den Wünschen des Musizierenden nachzuspüren ist ihm Grundlage und Hauptanliegen seines beruflichen Engagements.

Gerade hier trägt Jörg Trautmann durch sein Fachwissen, seine handwerkliche Kompetenz und Intuition im engen Kontakt mit Musikern dazu bei, dass der Spieler mit seinem Instrument eine harmonische "Partnerschaft" erlebt.

Fotos: Laura Kansy